Die Zwölf-Apostel-Kirche ist die Kirche der evangelischen Zwölf-Apostel-Gemeinde im Berliner Ortsteil Schöneberg. Kirche und Gemeinde gehören zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz (EKBO).
Die Kirche wurde 1871–1874 nach Plänen von Friedrich August Stüler erbaut. Sie steht ganz im Norden Schönebergs fast direkt an der Kurfürstenstraße in der Nähe des Nollendorfplatzes und ist nach Süden statt nach Osten ausgerichtet. Das zugehörige Gemeindegebiet umfasst neben dem Norden Schönebergs auch große Teile des Tiergartens bis zur Siegessäule, dem Bundeskanzleramt, Kulturforum und Potsdamer Platz. Zur Gemeinde gehören weiterhin zwei kulturhistorisch bedeutsame Kirchhöfe Berlins, der Alte Zwölf-Apostel-Kirchhof und der Alte St.-Matthäus-Kirchhof. Zudem gründete die Gemeinde 1883 den Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof.
Die Fenster der Kirche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit Glasflaschen der Spirituosenfabrik Gilka ausgemauert, im Altarraum und in den unteren Seitenschiff-Fenstern aber inzwischen durch farbige Bleiglasfenster ersetzt. Die heutige Orgel der Kirche wurde 1968 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke erbaut und zählt mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal zu den großen Orgeln dieser Firma in Berlin.
Im Mai 1862 wurde von den Kirchenbehörden Berlins beschlossen, auf dem Gebiet zwischen dem heutigen Landwehrkanal und dem Dorf Schöneberg eine neue Kirche und Gemeinde einzurichten, die am 6. April 1864 durch Ordre von Wilhelm I. den Namen Zwölf-Apostel-Kirche erhielt. Bereits 1865 wurde eine Interimskirche mit 500 Plätzen in Betrieb genommen. Der Bau der heutigen Zwölf-Apostel-Kirche wurde am 25. Juli 1870 von Wilhelm I. angeordnet, die Baugenehmigung am 22. April 1871 erteilt und am 23. Oktober desselben Jahres wurde in Anwesenheit des Kaisers der Grundstein gelegt. Die Pläne für den Bau hatte der bereits 1865 verstorbene Stüler gezeichnet, die Ausführung übernahm Hermann Blankenstein. Die erste Orgel lieferte die Firma Dinse.
Bereits im Jahr 1880 war die Gemeinde so sehr angewachsen, dass die Kirche nicht mehr ausreichte und die Gemeindeleitung beantragte, eine weitere Kirche zu bauen. Erst im vierten Anlauf 1887 wurde diesem Antrag stattgegeben und schließlich 1894 die Lutherkirche auf dem Dennewitzplatz als Ausgründung der Zwölf-Apostel-Kirche eingeweiht.[3]
In der Zeit des Nationalsozialismus tobte der Kirchenkampf auch in dieser Kirche, Adolf Kurtz war von 1922 bis 1948 Pfarrer an Zwölf Apostel und Mitglied der Bekennenden Kirche. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fenster wurden nach dem Krieg zunächst provisorisch mit Glasflaschen, einer Spende der Sprituosenfabrik Gilka, ausgemauert. Diese sind in den Emporenfenstern der Seitenschiffen und an einigen anderen Stellen noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.
In den folgenden Jahren wurde die Kirche nach und nach renoviert und umgestaltet. Im Jahr 1968 wurde die stark sanierungsbedürftige historische Dinse-Orgel abgerissen und noch im selben Jahr durch einen Neubau der Orgelbauwerkstatt Schuke ersetzt. Die neue Orgel ist der Tradition des Orgelbewegung verpflichtet, integriert aber Elemente der französisch-romantischen Orgelbautradition. Im Jahr 1979 wurden zunächst in die drei großen Fenster in der Apsis Bleiglasfenster nach Entwürfen des Berliner Malers Alfred Kothe eingesetzt, später auch in die unteren Fenster der Seitenschiffe und in die Sakristei links des Altarraums. Eine erneute Renovierung wurde in den Jahren 1991–1993 durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Schuke-Orgel generalüberholt und um ein Register sowie eine Setzeranlage erweitert.
Nach dem Mauerfall nahmen die Probleme durch den schon lang existierenden Straßenstrich auf der Kurfürstenstraße und den damit zusammenhängenden Drogenhandel immer mehr zu. Schon seit 1991 engagiert sich die Gemeinde daher mit dem Verein Mittwochs-Initiative e. V.[5] in der Aids-Prävention und bietet Spritzentausch und Kondomausgabe für Drogenabhängige und Prostituierte.
Im Jahr 2000 wurden der Zwölf-Apostel-Gemeinde große Teile des ehemaligen Gemeindegebiets sowie der historisch bedeutende Kirchhof der St.-Matthäus-Kirche auf dem Kulturforum, die zur Kulturstiftung St. Matthäus umgewandelt worden war, zugeschlagen, sodass das Gemeindegebiet heute weit über den Landwehrkanal hinaus bis zum Potsdamer Platz, Bundeskanzleramt und Siegessäule reicht.
Die zur hochkirchlichen Bewegung zählende ökumenische Rogate-Initiative hält als Gastgemeinde seit 2008 teils wöchentlich werktags in der Kirche Andachten und Gottesdienste ab. Das aus ihr hervorgegange Rogate-Kloster Sankt Michael wurde am 29. September 2010 in der Zwölf-Apostel-Kirche gegründet. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz hat das Kloster am 14. Juni 2013 approbiert und als geistliche Gemeinschaft anerkannt.
Die Zwölf-Apostel-Kirche ist das Zentrum einer lebendigen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen Kulturforum, Straßenstrich an der Kurfürstenstraße und dem Regenbogenkiez[6] südlich des Nollendorfplatzes. Die Aktivitäten reichen entsprechend von Obdachlosenarbeit über Seelsorge bis hin zu Veranstaltungsreihen wie der überregional beachteten „Berliner Politikerkanzel“. entstanden in Zusammenarbeit von Gemeinde und Rogate-Initiative. Einen Schwerpunkt der Gemeinde bildet die Kirchenmusik. Der Zwölf-Apostel-Chor, in dem über 50 Sängerinnen und Sänger mitwirken, wurde unter der Leitung von Kantor Christoph Hagemann um einen Kurs zum Notenlesen und Blattsingen, regelmäßige Stimmbildung und einen Einsteiger- und einen Kammerchor erweitert. Das Ensemble hat 2009 eine erste CD mit Händels Messiahs aufgenommen. Als weitere Ensembles sind Männer-Minne, der erste schwule Männerchor Berlins, Der Straßenchor, ein Projekt von Stefan Schmidt unter Begleitung von ZDFneo, und der Kammerchor vocal-concertisten für Proben und Konzerte in der Zwölf-Apostel-Gemeinde zu Gast.
Die Kirche wurde 1871–1874 nach Plänen von Friedrich August Stüler erbaut. Sie steht ganz im Norden Schönebergs fast direkt an der Kurfürstenstraße in der Nähe des Nollendorfplatzes und ist nach Süden statt nach Osten ausgerichtet. Das zugehörige Gemeindegebiet umfasst neben dem Norden Schönebergs auch große Teile des Tiergartens bis zur Siegessäule, dem Bundeskanzleramt, Kulturforum und Potsdamer Platz. Zur Gemeinde gehören weiterhin zwei kulturhistorisch bedeutsame Kirchhöfe Berlins, der Alte Zwölf-Apostel-Kirchhof und der Alte St.-Matthäus-Kirchhof. Zudem gründete die Gemeinde 1883 den Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof.
Die Fenster der Kirche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit Glasflaschen der Spirituosenfabrik Gilka ausgemauert, im Altarraum und in den unteren Seitenschiff-Fenstern aber inzwischen durch farbige Bleiglasfenster ersetzt. Die heutige Orgel der Kirche wurde 1968 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke erbaut und zählt mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal zu den großen Orgeln dieser Firma in Berlin.
Im Mai 1862 wurde von den Kirchenbehörden Berlins beschlossen, auf dem Gebiet zwischen dem heutigen Landwehrkanal und dem Dorf Schöneberg eine neue Kirche und Gemeinde einzurichten, die am 6. April 1864 durch Ordre von Wilhelm I. den Namen Zwölf-Apostel-Kirche erhielt. Bereits 1865 wurde eine Interimskirche mit 500 Plätzen in Betrieb genommen. Der Bau der heutigen Zwölf-Apostel-Kirche wurde am 25. Juli 1870 von Wilhelm I. angeordnet, die Baugenehmigung am 22. April 1871 erteilt und am 23. Oktober desselben Jahres wurde in Anwesenheit des Kaisers der Grundstein gelegt. Die Pläne für den Bau hatte der bereits 1865 verstorbene Stüler gezeichnet, die Ausführung übernahm Hermann Blankenstein. Die erste Orgel lieferte die Firma Dinse.
Bereits im Jahr 1880 war die Gemeinde so sehr angewachsen, dass die Kirche nicht mehr ausreichte und die Gemeindeleitung beantragte, eine weitere Kirche zu bauen. Erst im vierten Anlauf 1887 wurde diesem Antrag stattgegeben und schließlich 1894 die Lutherkirche auf dem Dennewitzplatz als Ausgründung der Zwölf-Apostel-Kirche eingeweiht.[3]
In der Zeit des Nationalsozialismus tobte der Kirchenkampf auch in dieser Kirche, Adolf Kurtz war von 1922 bis 1948 Pfarrer an Zwölf Apostel und Mitglied der Bekennenden Kirche. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fenster wurden nach dem Krieg zunächst provisorisch mit Glasflaschen, einer Spende der Sprituosenfabrik Gilka, ausgemauert. Diese sind in den Emporenfenstern der Seitenschiffen und an einigen anderen Stellen noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.
In den folgenden Jahren wurde die Kirche nach und nach renoviert und umgestaltet. Im Jahr 1968 wurde die stark sanierungsbedürftige historische Dinse-Orgel abgerissen und noch im selben Jahr durch einen Neubau der Orgelbauwerkstatt Schuke ersetzt. Die neue Orgel ist der Tradition des Orgelbewegung verpflichtet, integriert aber Elemente der französisch-romantischen Orgelbautradition. Im Jahr 1979 wurden zunächst in die drei großen Fenster in der Apsis Bleiglasfenster nach Entwürfen des Berliner Malers Alfred Kothe eingesetzt, später auch in die unteren Fenster der Seitenschiffe und in die Sakristei links des Altarraums. Eine erneute Renovierung wurde in den Jahren 1991–1993 durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Schuke-Orgel generalüberholt und um ein Register sowie eine Setzeranlage erweitert.
Nach dem Mauerfall nahmen die Probleme durch den schon lang existierenden Straßenstrich auf der Kurfürstenstraße und den damit zusammenhängenden Drogenhandel immer mehr zu. Schon seit 1991 engagiert sich die Gemeinde daher mit dem Verein Mittwochs-Initiative e. V.[5] in der Aids-Prävention und bietet Spritzentausch und Kondomausgabe für Drogenabhängige und Prostituierte.
Im Jahr 2000 wurden der Zwölf-Apostel-Gemeinde große Teile des ehemaligen Gemeindegebiets sowie der historisch bedeutende Kirchhof der St.-Matthäus-Kirche auf dem Kulturforum, die zur Kulturstiftung St. Matthäus umgewandelt worden war, zugeschlagen, sodass das Gemeindegebiet heute weit über den Landwehrkanal hinaus bis zum Potsdamer Platz, Bundeskanzleramt und Siegessäule reicht.
Die zur hochkirchlichen Bewegung zählende ökumenische Rogate-Initiative hält als Gastgemeinde seit 2008 teils wöchentlich werktags in der Kirche Andachten und Gottesdienste ab. Das aus ihr hervorgegange Rogate-Kloster Sankt Michael wurde am 29. September 2010 in der Zwölf-Apostel-Kirche gegründet. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz hat das Kloster am 14. Juni 2013 approbiert und als geistliche Gemeinschaft anerkannt.
Die Zwölf-Apostel-Kirche ist das Zentrum einer lebendigen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen Kulturforum, Straßenstrich an der Kurfürstenstraße und dem Regenbogenkiez[6] südlich des Nollendorfplatzes. Die Aktivitäten reichen entsprechend von Obdachlosenarbeit über Seelsorge bis hin zu Veranstaltungsreihen wie der überregional beachteten „Berliner Politikerkanzel“. entstanden in Zusammenarbeit von Gemeinde und Rogate-Initiative. Einen Schwerpunkt der Gemeinde bildet die Kirchenmusik. Der Zwölf-Apostel-Chor, in dem über 50 Sängerinnen und Sänger mitwirken, wurde unter der Leitung von Kantor Christoph Hagemann um einen Kurs zum Notenlesen und Blattsingen, regelmäßige Stimmbildung und einen Einsteiger- und einen Kammerchor erweitert. Das Ensemble hat 2009 eine erste CD mit Händels Messiahs aufgenommen. Als weitere Ensembles sind Männer-Minne, der erste schwule Männerchor Berlins, Der Straßenchor, ein Projekt von Stefan Schmidt unter Begleitung von ZDFneo, und der Kammerchor vocal-concertisten für Proben und Konzerte in der Zwölf-Apostel-Gemeinde zu Gast.
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Lat : 52.500645 - Lon : 13.35802
N52° 30' 2.3220000000001 " E13° 21' 28.872"
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